The Hunter: Call of the Wild

 

Die Jagd beginnt
Möge die Jagd beginnen

 

Die Jagd ist eine Ureigenschaft des Menschen. Ohne hätten wir uns nicht zu dem entwickelt, was wir heute sind. Sie war überlebenswichtig. Heute zwar nicht mehr existenziell, doch nicht unwichtig, wenn es um das Biotop Wald und dessen Schutz geht.

Angenommen du findest den Jagdsport interessant, aber könntest niemals im Leben ein Tier schießen, dann ist The Hunter: Call of the Wild definitiv das richtige Spiel für dich.

Von drauß‘, vom Walde da komm ich her

In The Hunter: Call of the Wild bist du ein Jäger und im Grunde genommen war es das auch schon. Bei dem Spiel handelt es sich nämlich um eine Jagdsimulation, die realistischer nicht sein könnte. Auf den acht bisher veröffentlichten, riesigen Jagdgebieten kannst du deinem Jagdtrieb also freien Lauf lassen. Doch wie funktioniert das Ganze eigentlich?

 

Morgends in der Savanne
Morgends in der Savanne

 

Auf allen acht Jagdmaps gibt es Haupt- und Nebenmissionen. Du kannst diese verfolgen, oder abseits des Weges einfach nur jagen, was dir gerade vor die Flinte läuft. Doch dabei gibt es eine ganze Menge zu beachten. Die Windrichtung ist entscheidend, aber auch wie laut du dich durch das jeweilige Areal bewegst, welche Waffe und deren Kaliber du gewählt hast oder ob du die richtigen Lockmittel im Rucksack hast. All das macht den Unterschied zwischen einer erfolgreichen oder erfolglosen Jagd aus.

Auf der Pirsch, oder wie ich eine Stunde durch den Wald renne, ohne ein Tier zu erlegen

 Am Anfang von The Hunter: Call of the Wild besitzt du das Startgewehr, dessen Standard-Munition und ein Fernglas. Also ab in den Wald auf der ersten Map namens „Hirschfelden“. Die erste Spur ist auch schon gefunden. Eine Losung, auf gut Deutsch Rehpupu (Pupu = Fäkalien, ergo Scheiße). Beim Betrachten der Losung wird dir ein Fenster mit Informationen angezeigt. Zum Beispiel wie alt die Spur ist. Natürlich gibt es auch Fußspuren. Dir wird auch in Form eines Kegels die Laufrichtung des Tieres angezeigt.

 

Spuren zeigen die Richtung
Spuren zeigen dir die Richtung des Tieres

 

Als ich meiner ersten Spur gefolgt bin, vergaß ich die Zeit. Ich war eine ganze halbe Stunde im Wald unterwegs. Grafisch sieht The Hunter phänomenal aus. Lichtstrahlen, die durch die Baumwipfel brechen. Herbstlich angehauchte Büsche und Sträucher. Da langsam die Nacht hereinbrach, machte ich mir dann doch Gedanken, ob ich das Tier denn langsam mal finde würde und gerade in dem Moment raschelte es. Ich ging in die Hocke und erspähte durch mein Fernglas ein Reh in einiger Entfernung. Legte das Gewehr an, zielte, hielt die Luft an und drückte ab.

 

Wildsuche
Auf der Suche nach Wild

 

Das Blut auf dem Boden verriet mir, dass ich das Reh getroffen hatte. Auch hier zeigt das Blut den Blutungsgrad und die Laufrichtung des Tieres an. Als nach 10 Minuten der Blutungsgrad noch immer 0% – 25% betrug, war ich mir sicher, dieses Tier tot vorzufinden. Tatsächlich habe ich es nicht mehr gefunden. Meinen ersten Treffer und mein erstes gelegtes Tier sollte ich einige Zeit später für mich beanspruchen können.

 

Krasser Treffer
Krasser Treffer

 

Die ersten Gehversuche und Misserfolge bei der Jagd sind gerade am Anfang keine Seltenheit. Schnell wirst du anfangs demotiviert sein. Willst du dennoch ein erfolgreicher Jäger werden und die seltenen Gold- oder sogar Diamant-Trophäen einsacken, lohnt es sich ein paar grundlegende Regeln zu beachten.

 

Schlechter Schuß
Das war ein schlechter Schuß

 

Regeln für eine bessere erfolgreiche Jagd

Die erste und wohl wichtigste Regel überhaupt lautet, nicht Rennen! Auf gar keinen Fall. Wenn du nicht gerade einfach nur von A nach B willst, dann lass es einfach. Du verscheuchst nur die Tiere. Die KI funktioniert nämlich recht gut und die Tiere werden durch laute Geräusche auf- und schließlich verschreckt.

Regel Nummer 2, nutze den Kompass. Auf diesem wird durch einen grünen Kegel die Windrichtung angezeigt. Solltest du auf der Pirsch liegen, gilt dies unbedingt zu beachten. Sonst riecht dich das Tier meilenweit und du wunderst dich, warum es auf einmal losrennt und flüchtet.

Regel Nummer 3, nutze Büsche und Bäume, um dich zu verstecken, gehe in die Hocke oder lege dich sogar komplett auf den Boden. Das Augensymbol im Spiel zeigt dir an, ob du gut sichtbar oder unsichtbar für sämtliches Wild bist. Nur ein gut getarnter Jäger kommt zum Schuss.

Regel Nummer 4, benutze Lockmittel. Ein Reh, oder eine brunftige Hirschkuh anzulocken funktioniert einfach besser mit dem passenden Gadget in Form eines Lockmittels. Für das Reh zum Beispiel ist das ein kleines schwarzes Etwas, das, wenn man es drückt, den Ruf eines Rehs imitiert.

 

 

Und zu guter Letzt, Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Wenn du wie Rambo durch den Wald rennst, um alles niederzumähen, bist du bei The Hunter an der falschen Adresse. Nur wer sich Zeit nimmt, wartet und Wind und Wetter im Blick hat, wird ein Tier erlegen können.

Hast du alles richtig gemacht, musst du nur noch zielen und abdrücken. Hast du schließlich ein Tier geschossen und es für dich beanspruchen können, also theoretisch das Tier gelootet, erhältst du neben einem Fenster, das dir deinen Abschuss anzeigt, auch Geld, um die weitere, bessere Ausrüstung zu erhalten.

Doch was siehst du da? Du hast den Fuchs in den Darm geschossen, er war zudem ein Weibchen und du hast mit der durchschlagskräftigsten Wumme das arme Tier quasi zerfetzt. Du wunderst dich, warum du wenig Geld und keine Trophäe verdient hast? Dann solltest du den Artikel weiterlesen. Denn nun erfährst du warum du, trotz der befolgten Regeln, kein guter Jäger bist.   

Tiere, Waffen und Kaliber und das Einmaleins der ethisch korrekten Jagd

The Hunter hat sehr lehrreiche Informationen über die verschiedenen Tiere im Spiel und deren Welt zusammen getragen. Vom Fuchs, über‘s Rot- und Schwarzwild, bis hin zum Wisentbüffel oder Löwen. Sie alle werden detailliert beschrieben. Lebensraum, Größe, Gewicht, Verhalten, Alter, etc. Aber was viel wichtiger ist, zu welcher Klasse das Tier gehört.

 

Wildes Wild
Wildes Wild

 

Wie ist das gemeint? Egal welche Waffe du auf die Jagd mitnimmst, die Munition unterliegt einer bestimmten Klasse, so auch quasi die Waffe, sowie das zu erlegende Tier. Nehmen wir mal an du willst einen Fuchs schießen und nimmst das 7mm-Magnum-Gewehr mit. Ein Gewehr mit unglaublicher Durchschlagskraft aufgrund des Munitionskalibers.

Bei der Munition ist zwischen Munitionen zu unterscheiden die entweder aufpilzen oder durchschlagen. Aufpilzung bedeutet, dass die Kugel im Tier stecken bleibt, zum Beispiel im Muskel, und dann aufplatzt. Dies kann eine starke Blutung hervorrufen und das Tier verendet leidvoll. Durchschlagsmunition tut das, was der Name verspricht, sie schlägt durch. Ein Schuss in die Lunge mit dieser Munitionsart fliegt komplett durch beide Lungenflügel durch und das Tier hat meist keine Chance weit wegzurennen, sondern kippt direkt um.

Stell dir also vor, du erlegst den kleinen Fuchs mit einer Waffe und Munitionsart, die eigentlich für Großwild gedacht sind – es sollte klar sein weshalb du keine Trophäenpunktzahl erhältst.

Zum Einen ist es einfach unethisch mit einem Kaliber dieser Wahl auf ein kleines Tier zu schießen und zum Anderen bekommst du nur für männliche Exemplare eine Trophäe und das auch nur wenn sie A groß genug sind, B keine wichtigen Trophäenteile zerstört wurden und C das Tier sich nicht lange gequält hat, ergo gleich umgekippt ist.

Du siehst TheHunter ist eine recht komplizierte, aber auch realistische Jagdsimulation. Solltest du die Tipps umsetzten wirst du jedoch auch mit einem gelegten Tier belohnt.

 

 

 Rehe mit Haarproblemen gehören in die Rehhaarklinik (Felle und Trophäen)

Neben der Bronze-, Silber-, Gold- und schließlich Diamant-Trophäe gibt es auch Tiere mit seltenem Fell.

 

Silbertrophäe, aber Headshot
Nur eine Silbertrophäe, dafür aber nen Headshot

 

Ein Albino-Elch zu erlegen ist nicht nur spannend und dementsprechend selten, sondern gibt auch eine echt gute Trophäe ab. Du hast bei erlegtem Tier, egal welcher Art die Möglichkeit das Tier auszustopfen. Die Tiere werden dann in deiner eigenen Lodge aufgestellt und so lassen sich echt geniale Tiere zur Schau stellen. Eine Gruppe Büffel, die von einem hungrigen Rudel Löwen gejagt wird, oder zwei Bären die sich zähneknirschend gegenüberstehen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Ausrüstung clever einsetzen

Damit es soweit kommt, musst du dich aber entsprechend ausrüsten. Überall in einem Jagdgebiet gibt es Jagdhütten in denen du für dein hart verdientes Geld neue Ausrüstung kaufen kannst.

 

Großes Kaliber
Großes Kaliber

 

Die Auswahl umgibt diverse Handfeuerwaffen, Gewehre, Bögen, Armbrüste und Flinten. Aber auch Lockmittel für Wildschweine, Hirsche und Enten, sowie Zelte und Duftmittel.

Wenn du immer einmal nach Schwarzwedelhirsch riechen wolltest, hast du nun die Gelegenheit dazu. Verschanzt du dich dann auf einem Hochsitz oder in einem Zelt, mit dem richtigen Lockruf in der Hand, sollte es ein leichtes sein, das Tier deiner Begierde zu erlegen. Doch wo findest du die Tiere am besten, ohne langsam durch den Wald zu robben?

Tiere richtig aufspüren

Neben dem Ausrüsten in den Jagdhütten, Hochsitze bauen und diversen Ausguckmöglichkeiten, um die Karte aufzudecken, willst du auf deiner Jagdquest, vergeben von verschieden NPCs über Walkie-Talkie, wissen, wie du Tiere am besten aufspürst, oder? Hier gebe ich dir noch weitere Tipps mit auf die Jagd.

 

Jagdhütte
Die Jagdhütte zum einkaufen und schlafen

 

Tipp Nummer 1, auf einem freien Feld einfach mal das Fernglas zücken und in alle Richtung gucken. Meist entdeckst du so ziemlich schnell ein Tier, oder sogar ein ganzes Rudel.

 

Dammhirsch entdeckt
Dammhirsch entdeckt

 

Tipp Nummer 2, entgegen Regel Nummer 1, einfach mal rennen. Klingt jetzt vielleicht komisch ist aber äußerst effektiv.

Durch das Rennen werden Tiere aufgeschreckt, die in deiner Nähe sind, du aber nicht entdeckt hast. Manchmal hörst du dann in nicht allzu weiter Ferne einen Brunft-, oder Warnschrei. Dann heißt es runter in die Hocke und mit dem Lockruf das Tier ran holen. Wichtig hierbei einfach immer weiter den Lockruf benutzen. Es gibt keine Einschränkung hierfür, im Gegenteil, umso öfters der Ruf erfolgt, desto wahrscheinlicher ist es das Tier anzulocken.

Tipp Nummer 3, die sogenannten Bedürfnisgebiete kontrollieren.

 

Bedürfnissgebiet und Jagddruck
Bedürfnissgebiet und Jagddruck

 

Diese können Orte sein, an dem Tiere entweder schlafen oder trinken. Und das zu bestimmten Tageszeiten. An einem See in der Früh zu lauern ist erfolgsversprechender als in der brütenden Mittagsonne. Doch Vorsicht! Wurden zu viele Tiere in dem gleichen Gebiet geschossen, gibt es Jagddruck. Das heißt, dass sich in diesem Gebiet keine Tiere mehr zeigen werden, bis es sich von der Jagd erholt hat.  

Looten und Leveln?

Das mit dem Looten habe ich ja schon erklärt, aber was ist mit dem Leveln? Das ist durch das erfolgreiche Jagen der Tiere möglich. Für jedes erlegte Tier bekommst du nicht nur Geld, sondern auch Erfahrungspunkte. Du steigst also im Level auf und schaltest so Fertigkeitspunkte und Vorteilspunkte frei. Punkte für das Freischalten einer Fertigkeit und eines Vorteils wechseln sich hierbei ab. Fertigkeitspunkte verbessern das allgemeine Jagen, also zum Beispiel wie gut du Spuren deuten kannst oder wie gut Duftstoffe eingesetzt werden können.

 

Spurenfinder
Spurenfinder komplett geskillt

 

Vorteile hingegen schalten für die verschiedenen Waffengattungen Boni frei. Willst du nur mit dem Bogen jagen, solltest du hier Punkte verteilen, oder du investierst Punkte in den beliebten Nulldistanz-Vorteil für alle Gewehre, um über große Entfernungen gut zu treffen.

 

Nulldistanz für das Gewehr
Die Nulldistanz für das Gewehr

 

Waidmannsheil

The Hunter: Call of the Wild ist eine hervorragende Jagdsimulation, die durch ihre authentische und realistische Art Tiere zu erlegen interessant für alle ist, die selbst einem Tier nichts anhaben könnten und trotzdem in den Geschmack kommen wollen, auf Pirsch zu gehen, um virtuell ein Tier zu erlegen. The Hunter schafft es zudem zu entschleunigen. Nichts ist entspannender als nach einem harten Arbeitstag den Abend mit einer ruhigen Jagd abzuschließen. Langsam durch den Wald zu laufen und dabei den Klängen des Waldes zu lauschen ist einfach beruhigend. Die Wälder, Steppen und Berge in ihrer atemberaubenden Schönheit zu erleben, fasziniert und ist äußerst lohnend. Worauf wartest du also? Waidmannsheil!

 

Ferrin

Wenn dir der Artikel gefallen hat und du mir einen Kommentar, Anregungen oder Kritik zukommen lassen willst, dann lass es mich wissen. Schreib mir einfach eine Email an: steven@ferrins-nische.de