
Die Unendlichkeit des Weltraums in Elite Dangerous ist faszinierend und angsteinflößend zugleich, sie ist aber gerade deshalb so geheimnisvoll und anziehend.
Ich hatte das Spiel Elite Dangerous schon länger auf dem Schirm, doch wusste ich aufgrund mir fehlender Informationen nicht, ob es was für mich sein könnte oder nicht. Science-Fiction, das Reisen im All, Schiffe, die durch den Hyperraumsprung in andere Galaxien vordringen – all das hat mich schon immer gereizt, doch wusste ich nicht, ob mir Elite Dangerous genau das bieten könnte. Nach einiger Recherche entschloss ich mich, das Weltraumabenteuer samt Erweiterung „Horizons“ zu kaufen. Download, Installation, los ging’s…

Aller Anfang ist schwer
Die Spielwelt vom Sandbox-MMO Elite Dangerous vom Entwickler „Frontier“ ist riesig. Ganze 400 Milliarden Systeme gibt es zu erforschen, davon sind gerade einmal 0,036% der Milchstraße von Spielern erkundet. Der Rest ist unentdeckt.

Man startet in dem ersten Schiff, der „Sidewinder“ und absolviert ein kleines Tutorial, das einem die grundlegende Steuerung näherbringt: nicken, rollen, Schub geben und so weiter, ein wenig Ballern darf man auch.
Doch danach geht es erst richtig los, oder eben gar nicht. Nun sitzt man in seiner „Sidewinder“, im Starter-System und hat absolut keinen Plan, was nun zu tun ist. Und genau das macht den Reiz aus, denn man kann nach dem Tutorial tun und lassen was man will. Weitere Anleitungen gibt es nicht und so lässt einen „Elite Dangerous“ los in die weiten des Weltalls. Es gibt sehr wohl einen Kodex, der über verschiedene Berufe Auskunft gibt, doch sagt er einem nicht, wie man diese am besten ausübt.
Als ich ein wenig im Hauptmenü der Station, in der ich mich befand, herumstöberte, stieß ich auf das „Schwarze Brett“. Auf diesem bieten verschiedene NPC´s, der in dem System herrschenden Fraktionen, Aufträge an. Neben dem Schwarzen Brett, bieten die meisten Stationen auch eine Werft, um neue Schiffe zu kaufen, einen Handelsmarkt, eine Werkstatt, um sein Raumschiff zu modifizieren und diverse andere Optionen an.
Ich schnappte mir ein paar einfache Kuriermissionen, startete von der Station Richtung All und hatte keinen Plan von gar nichts. Ich musste alles von der Pike auf lernen. Woher weiß ich, wo ich hin muss, wenn ich es weiß, wie komme ich dahin? Es war ein relativ langer Prozess, bei dem mir diverse Foren im Internet weiterhalfen. Das Spiel erklärt einem nichts und das ist auch gut so. Die Lernkurve ist steil, sehr sogar, doch äußerst motivierend, kein Scherz.
Abbauen, oder wie ich einen Asteroiden sprengte $$$ (Macht es eigentlich Rumms im All?)
Nachdem ich mir mit den Kurieraufträgen meine ersten Credits verdient hatte, wurde es Zeit für ein neues Schiff. Ich wollte nun noch mehr Geld verdienen und entschied mich für das Abbauen von Asteroiden.

Also kaufte ich mir das nächst beste Schiff, das ich mir für angesparte Credits leisten konnte. Es sollte die Adder sein. Voll ausgestattet flog ich also in den nächst besten Asteroidengürtel und feuerte mit meinen Abbaulasern auf den fetten Brocken. Ich bekam alles möglich an Gesteinen und Materialien heraus, aber viele Credits konnte ich damit nicht verdienen. Nach einiger Recherche fand ich heraus, dass das sogenannte Deep Core Mining the way to go ist: also schnell wieder eine Station angeflogen und meine schnuckelige kleine Adder umgebastelt. Das Ganze ist komplizierter als man am Anfang vermutet.
Deep Core Mining
Man braucht einiges, um vernünftig abzubauen. Einen seismischen Ladewerfer, um Minen zu platzieren, Sammeldrohnen, Erzsucherdrohnen, einen Pulswellenanalysierer, einen detaillierten Oberflächenscanner, eine Raffinerie, Abbrasionslaser und genug Frachtgestelle. Also wieder losgeflogen, rein in den Asteroidengürtel und mit dem Impulswellenscanner nach den richtigen Asteroiden gesucht. Wenn einer grell leuchtet und eine bestimmte Struktur aufweist, dann hat dieser wahrscheinlich einen Kern und kann gesprengt werden. Einer meiner Erzsucher fand schließlich den richtigen Kandidaten mit einem Kern aus Niedrigtemperaturdiamanten. Nun musst du mit dem seismischen Ladewerfer Minen an den Rissen platzieren, ohne dass die Detonation zu stark ausfällt und initiierst die Sprengung aus sicherer Entfernung. Nach einem lauten Knall, der nicht befriedigender hätte sein können, öffnete ich meine Ladeluke und ließ meine Sammeldrohnen den Rest der Arbeit erledigen.
Die Raffinerie füllte meinen Frachtraum mit gewinnbringenden Diamanten. Mit einem Frachtraum von gerade einmal 16 Tonnen Fassungsvermögen konnte ich nicht wirklich viel sammeln, also flog ich zurück, um meine Ausbeute zu verkaufen. Die Preise auf meiner Station waren extrem gut. Für eine Tonne Diamanten sollte ich 1.2 Millionen Credits verdienen. Ich hatte 16 Tonnen – Ka-Ching! – Zeit ein neues Schiff zu kaufen.
Jobs im All
Das Abbauen im All ist nicht die einzige lukrative Tätigkeit, der du nachgehen kannst. Es gibt eine Vielzahl von Aufträgen und Missionen.

Beim Handeln kauft man günstig Waren ein und verkauft diese auf einer anderen Station für teuer Geld. Mit einer Passagierkabine an Bord des Schiffes lassen sich Touristen und andere wichtige oder unwichtige Personen in fremde Galaxien chauffieren. Dabei kann man nicht nur massig Credits verdienen, sondern kommt auch an verdammt schönen Planeten oder anderen Sehenswürdigkeiten vorbei. Hast du jedoch Lust, Piraten zu jagen, gibt es auch hier eine Fülle an Aufträgen. Die einfachen Kuriermissionen erwähnte ich ja bereits.
Viel zu tun
Daneben gibt es dann noch das Mining oder das Erkunden. Dazu wird jedoch ein Schiff mit einer nicht ganz unwichtigen Sprungreichweite gebraucht. Weitentfernte Systeme und unerforschte Planeten zu scannen ist äußerst lukrativ, nimmt jedoch viel Zeit in Anspruch. Kannst du aber zum Beispiel einen Wasserplanten scannen, bringt das nicht gerade wenig Kohle ein. Wenn dieser dann noch terraformierbar sein sollte, klingelt es in der Kasse. Hier gibt es im Internet noch eine wichtige Seite mit der man eine bestimmte Route planen kann, um Systeme und Planeten zu scannen. Hierbei kannst du, wenn richtig angestellt, hunderte an Millionen Credits verdienen, wenn du die Daten dann verkaufst.
Dies ist nur eine kleine Anzahl an Tätigkeiten denen man nachgehen kann. Es gibt noch einen Schwarzmarkt, einen Materialhändler, Ingenieure, Techbroker und vieles Weitere mehr. Für Abwechslung ist also gesorgt. Übrigens kannst du auch Aliens jagen. Die Sogenannten Thargoiden machen hin und wieder Jagd auf andere Schiffe oder Stationen. Ich selbst bin noch keinen begegnet, was gut ist, denn ich bin noch ein wenig davon entfernt ein Schlachtschiff zu besitzen, das es mit ihnen aufnehmen kann 😀
Outfitting und Engineering
Wo wir bei dem Thema Erkunden sind, kann ich auch gleich was über das Basteln erzählen. Das Outfitting eines Schiffes kann ziemlich komplex sein, macht aber gerade deswegen so unglaublich viel Spaß. Nehmen wir einmal das Beispiel einer ASP Explorer. Dieses Schiff ist hervorragend dafür geeignet, lange Strecken zurück zu legen, wenn man sie richtig zusammenschraubt. Du kannst verschiedenste Module kaufen und diese in euer Schiff einbauen. Die Schiffe verfügen alle über interne Basismodule, optionale Module, Aufhängungen (Waffen zum Beispiel) und Werkzeugplätze. Je nach Schiff variiert hier die Anzahl und Größe der verschiedenen Module. Im Falle einer ASP Explorer möchte man, dass die Module so leicht wie möglich sind, um die Sprungreichweite zu erhöhen. Also zum Beispiel ein kleineres Kraftwerk oder einen kleineren Energieverteiler für Schilde, Waffen und den Antrieb verbauen. Dafür will man aber den besten Frameshiftantrieb und einen Treibstoffsammler an Bord haben. Die Möglichkeiten sind vielseitig.

Möchte man eine Kampfmaschine, verbaut man natürlich durchschlagsfähige Laser und Kanonen, die auf einem Erkundungsschiff natürlich nichts zu suchen haben. Beim Abbauen braucht man natürlich wiederrum Frachtgestelle und Abbauwerkzeuge. Es macht einfach Spaß daran rumzuwerkeln und das für sich beste Schiff zu bauen. Ich habe mich tatsächlich einmal dabei erwischt, ganze anderthalb Stunden im Outfitting-Menü meines Schiffes verbracht zu haben. Du hast im Laufe des Spiels auch die Möglichkeit deine Module noch weiter zu upgraden, sobald du die Ingenieure freigeschaltet hast. Die Ingenieure benötigen eine bestimmte Menge Materialien um die verschiedenen Module weiter auszubauen. Der Grind ist real doch absolut lohnenswert.
Dont fly without rebuy – Die Schiffe und Credits

Die Schiffe kosten je nach Typ, Größe, etc. unterschiedlich viel Credits. Willst du eine mächtige Imperial Cutter haben, gibst du allein für das Schiff rund 200 Millionen Credits aus. Doch damit nicht genug. Du hast dann zwar das Schiff, aber eben nur mit allen Standardmodulen. Rüstest du die Cutter zum Beispiel für den Kampf aus, kommen je nach Waffen und Modulen nochmal rund 870 Million oben drauf, insgesamt also eine Milliarde Credits. Doch damit nicht genug. Wie heißt es so schön in Elite Dangerous? Don´t fly without rebuy. Jedes Schiff hat eine Versicherungssumme. Je nach Schiff und verbauten Modulen fällt die Summe immer anders aus. In unserem Beispiel sind es knapp 54 Millionen. Das heißt, sollte euer Schiff zerstört werden, könnt ihr genau dieses Schiff, mit all seinen Modulen, für diese Summe erstattet bekommen. Deswegen gilt immer: „Don´t fly without rebuy.“
Supermächte
Eine weitere Besonderheit von Elite Dangerous bilden die Supermächte. Ich möchte hier nicht allzu viel darauf eingehen, denn wenn ich anfangen würde, über Supermächte zu schreiben, würde das den Rahmen dieses Artikels komplett sprengen und ich könnte direkt anfangen ein Buch darüber zu schreiben. Kurz gesagt geht es im Großen und Ganzen um Politik. Die verschiedenen Supermächte werden von wichtigen Personen der verschiedenen Fraktionen vertreten. Diese haben eine gewisse Stellung und Macht in den Systemen, vertreten diese und du kannst dich einer von ihnen verschreiben, also die Treue schwören. Es ist kompliziert und nimmt eine Menge Zeit und Hingabe in Anspruch, schaltet aber wöchentliches Einkommen, 50 Millionen auf der höchsten Stufe, oder andere Goodies frei. Wer Interesse an den Supermächten hat und sich näher damit befassen will, findet im Netz auf alle Fälle reichlich Informationen darüber.
Fleet Carrier (Ich brauche dringend Credits)
Seit dem letzten Update gibt es die Möglichkeit „Fleet Carrier“ zu kaufen. Riesige Schiffe, die du dein Eigen nennen könntest, solltest du die riesige Summe von 50 Milliarden Credits aufbringen können. Diese können aber dafür auch 500-Lichtjahre-weite Sprünge machen, haben reichlich Platz für deine weiteren Schiffe und genügend Landeplätze für andere Piloten, um darauf zu landen. Sie besitzen einen eigenen Marktplatz und eigentlich alles, was du auf normalen Stationen auch erledigen kannst. Nur dass es eben dir gehört. Wenn du dir schon die Finger nach solch einem Schiff leckst, sei zu erwähnen, dass sie wöchentliche Kosten von rund 10 Millionen Credits verschlingen.
Wenn du mal nicht weiter weißt – Lost in Space

Abschließend habe ich noch ein paar Links zusammengestellt, die dir dabei helfen können sich in dem Universum von Elite Dangerous zurecht zu finden.
https://fuelrats.com/ We have fuel. You don´t.
Die Fuel Rats sind eine Vereinigung von Spielern, die eine eigene Internetseite betreiben, um jeden Commander, der in der Klemme steckt, zu helfen. Solltest du einmal keinen Treibstoff haben und im Weltall, weit entfernt jeder Station, festsitzen, könnt ihr die Fuel Rats kontaktieren. Diese fliegen nun zu dir, betanken dein Schiff und du kannst deine Reise fortsetzen. Andernfalls müsstest du die Selbstzerstörung aktivieren. Ich musste den Dienst auch einmal in Anspruch nehmen und alles hat super funktioniert. Die Rats sind ne echt tolle Truppe.
Auf inara findest du alle möglichen Informationen über so ziemlich alles im Spiel.
Hier findest du alle Stationen, Systeme, wo man was abbauen kann und noch mehr.
Hier kannst du deine Schiffe mit Modulen ausstatten und siehst am Ende wieviel das ganze Kosten würde. Gut um im Voraus zu planen.
Sehr gutes Tool wenn es um das Mining geht. Wo gehe ich abbauen und wo bekomme ich die meisten Credits dafür.
Für alle, die erkunden und massig Credits dabei verdienen wollen.
Elite Dangerous ist groß, komplex und macht einfach süchtig. Wer auf Science-Fiction steht, Raumschiffe fliegen möchte und kein Problem damit hat, sich seine eigenen Ziele zu stecken, sollte dieses Spiel auf alle Fälle ausprobieren.
In diesem Sinne
Fly save commanders – o7

Ferrin
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